Beruflicher Aufstieg: 6 Karrieretipps von Verkaufstrainer Dirk Kreuter

Mentor, Fokus, Leidenschaft: Schon mit einfachen Tipps sei der Berufsaufstieg zu meistern, glaubt der Experte.

Michael Scheppe | 29.10.2019
Dirk Kreuter ist einer der bekanntesten Verkaufstrainer und Managementbuchautoren Deutschlands.

Dirk Kreuter Dirk Kreuter ist einer der bekanntesten Verkaufstrainer und Managementbuchautoren Deutschlands. © Jamie Lee Arnold

Dirk Kreuter zählt zu Deutschlands bekanntesten Verkaufstrainern und Managementbuchautoren. Mit seiner Vertriebsoffensive, das verspricht er zumindest seinen Kunden, will er Managern in nur zwei Tagen neue Verkaufsstrategien beibringen.

Auf seinem YouTube-Kanal haben sich fast 150.000 Menschen ein Video angeschaut, in dem Kreuter seinem 18-Jährigen Ich Ratschläge gibt. Diese Tipps gelten nicht nur für Berufseinsteiger. Sie lassen sich auch auf Führungskräfte und Menschen übertragen, die eine zweite Karriere anstreben.

Das sind Kreuters sechs Tipps für eine erfolgreiche Karriere.

Tipp 1: Suchen Sie sich einen Mentor!

Im Profisport und im Fitnessstudio sind sie verbreitet, unter Dax-Managern auch: persönliche Mentoren und Coaches. Sie können allerdings für jedermann nützlich sein, meint Kreuter. „Wer Karriere machen will, sollte sich einen Mentor suchen“, rät er.

Das könne eine ehemalige Führungskraft sein, die vor einigen Jahren das Unternehmen gewechselt hat oder nun im Ruhestand verweilt.

Und was soll das bringen? „Wer mit Menschen spricht, die den eigenen Beruf schon lange machen, kann etwas aus deren Fehlern lernen, bekommt Karrierepfade und mögliche Schattenseiten aufgezeigt“, sagt der 52-Jährige.

Potenziellen Mentoren einen Brief schreiben, sie anrufen oder zum Abendessen einladen – schon dürfte der Kontakt hergestellt sein, glaub der Verkaufstrainer. „Ehemalige Führungskräfte freuen sich über einen solchen intellektuellen Austausch.“ Und einen Fürsprecher an der Seite zu haben, dürfte für die eigene Karriere förderlich sein.

Tipp 2: Fokussieren Sie sich!

Die ältere Generation wirft es der jüngeren oft vor: Guckt nicht ständig auf Euer Smartphone und lasst Euch ablenken. Das gilt auch für die Karriere, meint Kreuter: Fokussieren Sie Sich! „Wenn Männer mit Mitte 40 anfangen, für einen Triathlon zu trainieren, mag das helfen, sich beweisen zu können. Aber die Karriere kann darunter leiden, weil wir uns nicht mehr voll darauf konzentrieren können.“

Er rät jungen Menschen deshalb möglichst viel in Praktika auszuprobieren. „Mit 25 Jahren sollte dann aber jeder wissen wo er hingehört“ – und sich auf diese Aufgabe dann konzentrieren!

Tipp 3: Verkaufen Sie sich gut!

Sich gut zu präsentieren – ein Verkaufstrainer muss das ja quasi raten. „Jeder von uns ist schon von Hause aus ein guter Verkäufer“, meint Kreuter, weil man eben schon bei Familie und Freunden, wenn auch unterbewusst, ständig seine Ideen und Neigungen verkaufen würde. Im Arbeitsleben bedürfe es nur noch einer besseren Struktur.

Ein simpler Trick: „Machen Sie dem Personaler beim Vorstellungsgespräch nicht nur klar, weshalb Sie den Job wollen, sondern verdeutlichen Sie, was das Unternehmen davon hat, wenn gerade Sie eingestellt werden.“

Und wer sich so besonders gut verkauft, hat eben bessere Chancen schneller auf der Karriereleiter aufzusteigen.

Tipp 4: Folgen Sie Ihrer Leidenschaft!

Dieser Ratschlag mag trivial klingen, aber für Kreuter ist er mehr als eine lose Worthülse. „Wenn es Ihr Ziel ist, eine Top-Führungskraft zu werden, glauben Sie an sich.“ Es gebe heutzutage so viele Optionen, was durchaus ein Problem sei, weil viele den Überblick verlieren, so der Verkaufstrainer.

Wer sich durch seine Leidenschaft leiten würde, könne bei der ganzen Auswahl aber den richtigen Job finden. Das gelte auch für diejenigen, die gern vor Spielekonsolen sitzen. „Dann wird man eben Profi-Spieler in einem Fifa-Team oder Spieledesigner.“

Tipp 5: Trauen Sie sich einen Neuanfang zu!

Und wenn der morgendliche Gang ins Büro immer schwerer fällt und man eigentlich keinen Spaß mehr an der Arbeit hat? Eine andere Position innerhalb des Unternehmens oder bei einer Tochtergesellschaft sei die erste Alternative, meint Kreuter.

Wenn das auch nicht passt, sollten Manager und Mitarbeiter selbstbewusst sein. Kreuter sagt: Trauen Sie sich einen Branchenwechsel auch noch mit Mitte 40 noch zu! Der Arbeitsmarkt sei viel offener geworden.

„Quereinsteiger haben immer eine Chance – gerade, wenn Kandidaten mit ihrer Persönlichkeit überzeugen.“ Damit könnten auch fachliche Defizite ausgeglichen werden. Er verweist auf die Apple- und Microsoft-Gründer Steve Jobs und Bill Gates, die kein Studium abgeschlossen haben und dennoch erfolgreich waren.

Tipp 6: Denken Sie groß – und akzeptieren Sie Fehler!

„Ich habe lange nicht groß genug gedacht“, sagt Kreuter rückblickend. Wer wirklich Karriere machen will, sollte nicht nur von einem kleinen Büro und einer Handvoll Mitarbeiter ausgehen.

Und: Trotz Wachstum nicht alles selber machen, sondern den eigenen Mitarbeitern vertrauen.

Was zu jeder Karriere dazugehört: Fehler. „Ich wäre heute nicht in der Lage ein Unternehmen zu führen, wenn ich keine Fehler gemacht hätte.“ Man könne zwar viel in Webinaren und Büchern lernen, aber man müsse auch Schmerzen durch Rückschritte erleben. „Misserfolg ist Teil des Erfolgs.“