So knacken junge Angestellte die 100.000-Euro-Grenze

Personalverantwortung, beste Managementskills, die richtige Branche und eine Position in einem großen Unternehmen: So lässt sich ein Jahresgehalt von mehr als 100.000 Euro erzielen.

Anne Koschik und Eva Neukirchen | 23.06.2019
Gehaltskürzungen trafen während der Coronakrise zuerst das obere Management, zeigt eine Studie.

Geldscheine I Gehaltskürzungen trafen während der Coronakrise zuerst das obere Management, zeigt eine Studie.

Wer im Job viel verdient, ist in der Regel auch schon älter. Eine Weisheit, die eine Untersuchung der Jobsuchmaschine Adzuna, bei der über 1.300 Lebensläufen betrachtet wurden, stützt: Wer über 100.000 Euro verdient, ist im Schnitt über 50 Jahre alt und blickt auf durchschnittlich elfeinhalb Jahre Managementerfahrung zurück.

Doch das muss junge Nachwuchsführungskräfte nicht entmutigen: „Auch wenn unter ihnen Gehälter jenseits der 100.000 Euro sicherlich nicht alltäglich sind, so gibt es doch Branchen und Funktionen, in denen dies möglich ist“, sagt Oliver Meywirth von der Personalberatung Capitalheads, die zum Beratungshaus Kienbaum gehört.

Welche Branchen und Positionen das sind – und welche Faktoren sonst noch begünstigen, dass man die magische 100.000er-Grenze durchbricht, haben mehrere Jobbörsen untersucht. So sieht das Erfolgsrezept für ein sechsstelliges Gehalt im Einzelnen aus:

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Zutat 1: Studium

Ohne Hochschulabschluss ist es eher unwahrscheinlich, einen Job mit einem Jahresgehalt von mehr als 100.000 Euro zu erreichen – drei von vier Spitzenverdienern haben studiert.
„Wer sich schon bei der Berufswahl an den Verdienstmöglichkeiten orientieren will, sollte allerdings nicht nur auf die heutige Lage schauen“, sagt Sebastian Dettmers, Geschäftsführer der Jobplattform Stepstone.

Banker würden noch immer sehr gut bezahlt, obwohl ihre Bedeutung in der digitalisierten Welt abnehme. IT- und technische Berufe boomen hingegen wie nie zuvor, erzielen aber oft noch keine Spitzengehälter. Dettmers ist sich sicher: „Das wird sich in Zukunft ändern.“

Zutat 2: Position

Um in den sechsstelligen Gehaltsbereich vorzustoßen, ist Personalverantwortung quasi ein Pflichtkriterium. Dies sei bereits auf mittlerer Managementebene vonnöten, hat Stepstone festgestellt. Die Unterschiede zwischen denjenigen, die für ein Team verantwortlich sind und denjenigen, die keine Personalführung in ihrer Stellenbeschreibung haben, liegt bei etwa 12.000 Euro.

Zutat 3: Unternehmensgröße

Die größte Chance, ein sechsstelliges Gehalt zu erreichen, haben Mitarbeiter in Konzernen. So verdienen in Unternehmen mit mehr als 10.000 Angestellten 17 Prozent der Arbeitnehmer mehr als 100.000 Euro – so eine Stepstone-Studie von 2018. In Unternehmen mit einer Belegschaftsgröße von 1000 bis 10.000 Mitarbeitern sind es hingegen nur zehn Prozent

In kleineren Unternehmen verdienen nur drei Prozent der Angestellten sechsstellig. Dafür können Sie hier schneller in attraktivere Positionen aufsteigen. Eine kluge Taktik: Die Karriere zunächst mit Führungstiteln pflastern und dann in die großen Konzerne wechseln, um dort das nötige große Gehalt einzufahren.

Zutat 4: Region

Den größten Anteil an Spitzenverdienern verzeichnet München – jede zehnte Fachkraft mit einem Gehalt von mehr als 100.000 Euro arbeitet in der bayerischen Landeshauptstadt. In Düsseldorf, Frankfurt am Main, Berlin, Stuttgart und Hamburg können ebenfalls Spitzengehälter erzielt werden.

Zutat 5: Branche

Laut der Stepstone-Auswertung sind im Fahrzeugbau die Chancen am höchsten, ein Jahresgehalt von 100.000 Euro und darüber mit nach Hause zu bringen. 9,8 Prozent aller dort Befragten, die über 100.000 Euro verdienen, kommen auf ein Gehalt von über 120.000 Euro.

In der IT- und Internetbranche sind es mit 9,7 Prozent kaum weniger. Sechsstellige Gehälter sind außerdem auch im Maschinen- und Anlagebau (8,4 Prozent), im Bankensektor (5,9 Prozent) und in der Chemie- und Erdölverarbeitenden Industrie (5,1 Prozent) häufig.

Wie die Stepstone-Studie weiter feststellt, lässt sich auch in der Energie und Wasserversorgung (5 Prozent) sehr gutes Geld machen.

85 Prozent der Top-Verdiener sind männlich

Zur Statistik gehört ein weiterer Faktor, der rein gar nichts mit der eigenen Qualifikation zu tun hat: das Geschlecht. 85 Prozent aller Topverdiener sind Männer. 81 Prozent derjenigen, die mehr als 100.000 Euro verdienen, verfügen über mehr als 11 Jahre Berufserfahrung.

Ein Grund: Frauen ziehen sich – etwa wegen der Familie – häufiger als Männer aus dem Berufsleben zurück, arbeiten öfters in Teilzeit und steigen so seltener auf. Verglichen mit ihren männlichen Kollegen erreichen weibliche Fachkräfte noch immer deutlich seltener Spitzengehälter.

Und auch der Jobtitel spielt eine Rolle

Bei wem der Titel „Geschäftsführer“ auf der Visitenkarte steht, der hat es meist geschafft. Laut der aktuellen Stepstone-Studie verdienen die befragten Geschäftsführer rund 158.000 Euro. Vertriebsleiter mit rund 128.000 und Projekt Manager mit etwa 124.000 Euro folgen.

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