Berufseinstieg: So legen Sie Ihr Geld richtig an – In fünf Schritten zum ersten Investment

Nach dem Berufseinstieg lohnt es sich erstmals, Geld anzulegen oder zu investieren. Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps für die richtige Geldanlage.

karriere.de | 22.11.2019
Geldanlage

Geldanlage Quelle: Nattakorn Maneerat / iStock Quelle: Nattakorn Maneerat / iStock

Der Einstieg in das Berufsleben geht mit vielen Veränderungen einher. Ein wichtiger Punkt ist hierbei die Veränderung der finanziellen Situation: Sie haben ein festes Einkommen, müssen steuerliche Abgaben tätigen, Versicherungen zahlen und sich Gedanken über eine finanzielle Absicherung im Alter machen. Mit den neuen finanziellen Umständen geht auch einher, dass Sie sich Gedanken darüber machen sollten, Ihr Geld anzulegen oder zu investieren, um für finanzielle Sicherheit zu sorgen und ein Vermögen aufzubauen.

Doch wie geht man an das erste Investment heran? Wo ist das eigene Geld am besten anleget und wie viel Geld steht überhaupt zur Verfügung? Wir erklären in fünf Schritten, wie Sie als Berufseinsteiger Ihr Geld richtig anlegen und von einer lang- oder kurzzeitigen Investition profitieren.

1. Schritt: Gut informieren – Sorgen Sie für eine solide Wissensbasis

Bevor Sie sich überlegen, wie und wo Sie Ihr Geld anlegen möchten, sollten Sie für eine gute Wissensbasis sorgen und sich darüber informieren, welche Geldanlagen es gibt und welcher Anlagetyp Sie sind. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Geld anzulegen und zu investieren. Welche die richtige ist, hängt unmittelbar damit zusammen, was dem Anleger wichtig ist, wie hoch die Risikobereitschaft ist oder ob mit Vorliebe zu risikoarmen Geldanlagemöglichkeiten gegriffen wird. Während viele Privatanleger sich nach wie vor vermehrt für konservativere, sehr sichere Anlagemöglichkeiten wie das Tagesgeld- oder Sparkonto entscheiden, ist es empfehlenswert, ein diversifiziertes Portfolio zu erstellen.

Das bedeutet, dass das Geld in verschiedene Anlageklassen investiert wird, um eine hohe Rendite zu erzielen.
Um dies zu erreichen, ist es empfehlenswert, risikoarme und risikoreiche Investments im eigenen Portfolio gleichstark zu gewichten. Diese Ausgewogenheit verspricht nicht nur eine hohe Rendite, sondern kann auch gut an die aktuelle Lebenssituation des Anlegers angepasst werden. Als Anleger kann man sich beispielsweise dafür entscheiden, einen hohen Anteil des Eigenkapitals in einem Sparkonto zu bewahren und einen anderen in Immobilien oder Aktien und andere Wertpapiere wie etwa Fonds zu investieren. Sogenannte Indexfonds können bereits ab einem geringen Mindestanlagevolumen an der Börse gehandelt werden.

Ob Sie Ihr Geld nun in Wertpapiere investieren oder auf einem Festgeldkonto anlegen – wichtig ist vor allem, dass Sie sich eine solide Wissensbasis aneignen und sich über die Grundlagen der Geldanlage informieren. Einsteiger schrecken oftmals davor zurück, sich mit den verschiedenen Anlagemöglichkeiten auseinanderzusetzen, da es ein sehr großes Feld ist und schwer zugänglich wirken mag. Dennoch kostet es nicht mehr als ein wenig Zeit, sich richtig zu informieren und die Geldanlage somit in die eigene Hand zu nehmen.

2. Schritt: Ein Polster aufbauen – sorgen Sie für finanzielle Absicherung

Bevor Sie Ihre erste Geldanlage angehen, sollten Sie für eine finanzielle Absicherung sorgen und sich ein ‚Polster‘ von zwei bis drei Nettomonatsgehältern ansparen. So sind Sie liquide, falls einmal neue Möbel, elektronische Geräte oder andere kostspielige Anschaffungen notwendig sind. Während der ersten Zeit nach dem Berufseinstieg ist es zudem oftmals schwierig, die finanzielle Situation richtig einzuschätzen und zu wissen, wie viel am Monatsende übrigbleibt, nachdem Steuern und Versicherungsbeträge abgezogen wurden. Bevor Sie also das Thema Geldanlage angehen, ist es wichtig herauszufinden, welche monatlichen Ausgaben bestehen und welchen finanziellen Spielraum man am Monatsende behält.

3. Schritt: Wie viel Geld steht zur Verfügung, um investiert oder angelegt zu werden?

Wenn Sie sich ein finanzielles Polster angespart haben und in der Lage sind, Ihre finanzielle Situation einzuschätzen, werden Sie schon feststellen können, wie viel Geld monatlich beiseitegelegt werden kann. Es ist wichtig, sich dabei im Klaren zu sein, dass das Geld, das auf einem Fest- oder Tagesgeldkonto angelegt oder in Aktien und andere Wertpapiere investiert wird, längerfristig nicht zur Verfügung steht. Gerade dann, wenn Sie eine langfristige Anlage planen und sich ein hohes Anlageziel gesteckt haben, sollten Sie mehrere Jahre auf die angelegte Summe verzichten können. Bei der Investition in Aktien beispielsweise zahlt es sich aus, wenn diese nicht schnell gekauft und wieder verkauft werden. Aufgrund der Kursschwankungen sollten Anleger geduldig sein und die Aktien so verkaufen, dass Sie einen Gewinn erzielen.

Viele Berufseinsteiger machen den Fehler zu denken, dass es sich erst mit einem hohen jährlichen Einkommen im sechsstelligen Bereich und ab einer hohen Anlagesumme lohnt, Geld anzulegen. Der Wertpapierhandel steht jedoch nicht nur jenen offen, die hohe Beträge investieren möchten: Gerade Indexfonds (ETFs) können schon ab einem niedrigen Mindesteinlagevolumen gehandelt werden und es gibt zahlreiche Broker, die Sparpläne ab einer monatlichen Einzahlung von 50 Euro ermöglichen. Keinesfalls sollten Anleger mehr Geld investieren, als ihnen tatsächlich zur Verfügung steht.

Es ist ratsam, grade nach dem Einstieg in das Berufsleben nicht zu viele regelmäßige Ausgaben zu haben. Wenn Sie Ihr erstes festes Gehalt bekommen, werden Ihnen viele Versicherungen angeboten – wägen Sie gut ab! Welche Versicherung ist wirklich wichtig für Sie und auf welche können Sie getrost verzichten? Monatliche Ausgaben schmälern den Betrag, der zur Geldanlage zur Verfügung steht, enorm und sind in vielen Fällen nicht notwendig.

4. Schritt: Welche Form der Geldanlage passt zu mir und meinem Einkommen?          

Wer in den Wertpapierhandel einsteigen möchte, sollte vorab den eigenen Anlagetypus definieren. Hierfür ist es sinnvoll, sich einige Fragen zu stellen: Wie hoch ist meine Risikobereitschaft? Geht es mir bei der Geldanlage vorrangig um eine hohe Rendite oder ist mir Sicherheit besonders wichtig? Oder strebe ich ein ausgewogenes Verhältnis von Risiko und Sicherheit an?

Wenn Sie keine hohen Risiken eingehen möchten, sind die Optionen beispielsweise Festgeld oder Tagesgeld. Da die Zinsen jedoch aktuell sehr niedrig ausfallen und die Inflation Ihre Rendite schmälert, ist es nicht empfehlenswert, das gesamte Vermögen auf diese Weise anzulegen. Verteilen Sie Ihr Kapital daher geschickt auf mehrere Anlageformen und erhöhen Sie die Chancen auf eine sehr gute Rendite.

Wie viel Sie in welche Anlageform investieren, liegt jedoch ganz bei Ihnen und ist davon abhängig, wie sicher Sie sich fühlen und wie viel Zeit Sie investieren möchten. Der Einstieg in den Wertpapierhandel an der Börse kann sich durchaus auszahlen, verlangt jedoch etwas Zeit, in der Sie sich mit den Handelsabläufen und den einzelnen Wertpapieren auseinandersetzen – gerade dann, wenn Sie auf eine kostenintensive persönliche Beratung verzichten möchten.

5. Schritt: Eröffnen Sie ein Depotkonto – Tipps für den Einstieg in den Wertpapierhandel

Es ist ein Mythos, dass nur sehr wohlhabende Personen und Profis an der Börse handeln können. Es bedarf lediglich etwas Eigeninitiative, um sich mit der Funktionsweise der Börse auseinanderzusetzen und die verschiedenen Wertpapiere kennenzulernen. Eine weitere Voraussetzung, um mit Wertpapieren zu handeln und somit in Fonds, Aktien oder Anleihen zu investieren, ist die Eröffnung eines Depotkontos. Auf einem Depotkonto (kurz auch Depot) werden Wertpapiere aufbewahrt. Von hier aus können sie gekauft und verkauft werden – über die Börse oder im Direkthandel.

Es gibt heutzutage viele Online-Broker, die ein kostenloses Depotkonto anbieten. Hier entfällt zwar der direkte Kontakt zu Beratern, Telefonhotlines und Webinare sorgen jedoch dafür, dass Kunden immer die Möglichkeit haben, in Kontakt mit dem Broker zu treten oder sich zu informieren. Wenn Ihnen ein persönlicher Berater wichtig ist, können Sie ein Depot auch bei Ihrer Hausbank eröffnen.

Da die Kosten für ein Depot sich bezüglich einer möglichen Jahresgebühr sowie der Handels- und Ordergebühren teilweise stark unterscheiden, lohnt sich ein ausführlicher Vergleich. Der kostenlose Depotkonto-Vergleich von depotkonto.de ermöglicht es Ihnen, die Kosten der Broker genau zu vergleichen und auf den ersten Blick zu sehen, zu welchen Konditionen das Handeln mit dem jeweiligen Depot möglich ist. So finden Sie auf schnellem Wege genau das richtige Depot für Ihre Ansprüche.

Fazit: Beginnen Sie rechtzeitig mit der Geldanlage

Berufseinsteiger sollten sich frühzeitig mit dem Thema Geldanlage und Investition beschäftigen – sei es, um ein Vermögen aufzubauen, für das Alter zu sparen oder Geld für die Kinder beiseitezulegen. Es ist keineswegs so, dass sich der Einstieg in den Wertpapierhandel erst lohnt, wenn Sie lange in einem festen Job arbeiten und sich bereits eine hohe Summe angespart haben. Auch kleinere monatliche Beträge können bereits in einen Sparplan fließen oder in Wertpapiere investiert werden und dafür sorgen, dass Sie eine hohe Rendite erzielen.