Vergütung: Gehaltserhöhung: Bis zu 9.200 Euro mehr sind in der Pharma-Branche möglich

Bei ihrer letzten Gehaltsrunde schnitten Fachkräfte der Pharmaindustrie am besten ab.

Anne Koschik | 17.11.2021
Die Erlöse der Pharmakonzerne im ersten Halbjahr waren teils doppelt so hoch wie prognostiziert.

Pharmabranche verspricht hohe Gehaltszuwächse Die Erlöse der Pharmakonzerne im ersten Halbjahr waren teils doppelt so hoch wie prognostiziert. © imago images / ITAR-TASS

Gerade erst zeigt sich die Pharmabranche wieder auf Wachstumskurs: Die Erlöse der Konzerne im ersten Halbjahr waren teils doppelt so hoch wie prognostiziert. Für die Mitarbeiter von Pfizer, Roche, Novartis, Johnson & Johnson oder Merck ein gutes Zeichen, lagen ihre Gehälter doch schon im vergangenen Jahr weit über dem Durchschnitt: Ein Plus von rund 11,3 Prozent des Bruttojahreseinkommens erzielten Beschäftigte in Deutschland

Während die Gesamtheit der Fach- und Führungskräfte hierzulande im Durchschnitt eine Gehaltserhöhung von 6.700 Euro erreichte, lagen die Pharmaangestellten um 2.500 Euro darüber. Keine andere Branche hat ihre Gehälter stärker gesteigert. Das geht aus der Stepstone-Studie „Gehaltsverhandlungen in Deutschland“ hervor, die auf einer Befragung von rund 11.000 Fach- und Führungskräfte beruht.

Selbst im Maschinen- und Anlagenbau oder in IT & Internet, wo dringend Fachkräfte benötigt werden, konnten die Unternehmen Bewerber nicht mit einem höheren Gehaltsplus locken.

Mit einer Gehaltserhöhung von 8.300 Euro liegt der Bereich Wissenschaft & Forschung bereits knapp 1.000 Euro unter dem Plus der Pharmaindustrie.

Welche Berufsfelder im Vorteil sind

Die größten Zuschläge erhielten jeweils die Führungskräfte, die im Schnitt 14,6 Prozent mehr auf dem Konto verbuchen konnten. Ärzte folgen auf Platz 2 mit einem Plus von 14,2 Prozent vor Juristen, die sich über 13,5 Prozent Gehaltssteigerung freuen könnten. Laut Stepstone-Analyse hat mehr als jeder Zweite in seinem aktuellen Job bereits eine Gehaltserhöhung erhalten – die Mehrheit von ihnen bereits innerhalb der ersten zwei Jahre nach Start im Unternehmen. Nur etwa ein Viertel musste länger darauf warten.

Was für Berufseinsteiger möglich ist

Besonders viel hinzugewinnen konnten Berufseinsteiger mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung. Sie erhielten im Schnitt ein Gehaltsplus von 13,3 Prozent – allerdings auf einem niedrigeren Level. Im Gesamtvergleich erhält diese Gruppe aber deutlich seltener eine Gehaltserhöhung – vielleicht auch deshalb, weil es in der Anfangszeit weniger üblich ist, nach mehr Gehalt zu fragen.

„Mit zunehmender Zeit im Job steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, eine Gehaltserhöhung zu bekommen,“ erläutert André Schaefer, Gehaltsexperte bei StepStone. „Bei Nachwuchsfachkräften gilt, dass sie vor allem dann ein höheres Gehalt einfordern können, wenn sie ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt haben.“

Mit wieviel Gehaltsplus in den Branchen zu rechnen ist

Überdurchschnittliche Leistungen, erfolgreich abgeschlossene Projekte und die Übernahme zusätzlicher (Personal-)Verantwortung oder Weiterqualifizierungen sind die häufigsten Gründe für Gehaltserhöhungen. Besonders profitiert haben nicht nur Pharma- und Wissenschaftsangestellte, sondern auch die Mitarbeiter der Energie- und Wasserversorgungsunternehmen sowie der Chemie- und erdölverarbeitenden Industrie.

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Gerade in Branchen, in denen qualifizierte Mitarbeiter knapp sind, fallen die Gehaltserhöhungen in der Regel großzügiger aus, um gutes Personal bei der Stange zu halten. „Wer aktiv das Gehaltsgespräch sucht, verdient in der Regel mehr“, hat Stepstone-Experte André Schaefer festgestellt. Für die Mitarbeiter dieser Branche lässt sich das auch als Empfehlung verstehen.