Privat gegen staatlich: Wer hat die Nase vorn?

Sind Professoren an staatlichen Unis faul? Studieren an privaten Hochschulen nur reiche Schnösel? Junge Karriere hat zehn Klischees überprüft. Das Fazit: Nicht jedes Vorurteil stimmt.

T. Farin, Ch. Parth | 11.09.2018
SRH-Hochschule

Wer viel zahlt, gewinnt nicht immer. Noch haben zwar die kostspieligen Business-Schools in vielen Belangen die Nase vorn. Durch den Bologna-Prozess geben aber auch viele staatliche Unis ordentlich Gas. Für Bewerber lohnt es sich heute umso mehr, das Angebot jeder einzelnen Uni zu prüfen.

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1. Verbeamtete Professoren sind faul

Es soll Professoren an staatlichen Unis geben, die den Studenten fürchten wie Superman das Kryptonit. Sie bevorzugen es, sich am Vorlesungssaal vorbeizuschleichen und sich allein in ihre Bücher zu vergraben. Das nennt man dann Forschung. Laut Uwe Kamenz, Professor für BWL an der FH Dortmund, ist aber die Forschung zugleich ein Vorteil öffentlich-rechtlicher Unis. „Die Beamten haben mehr Freiheit und Geld dafür“, sagt der Autor des Buches „Professor Untat“. „Da hinken die Privaten deutlich hinterher. Bei ihnen steht die Qualität der Lehre im Vordergrund.“

So war es etwa für die Verantwortlichen der sonst so renommierten European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel geradezu ein Schock, als ihre Equis-Akkreditierung – ein Gütesiegel für Business-Schools – nach zwei Jahren harter Arbeit in diesem Jahr überraschend scheiterte. Ohnehin kann von Faulheit bei den C4-Diven keine Rede sein. Bis zu 60 Stunden arbeiten sie laut Hochschullehrerverband die Woche. Mehr hat ein Investmentbanker auch nicht im Programm. Letztlich dienen die meditativen Phasen des Profs auch dem Studenten. „Gute Forschung sichert nachhaltig auch die Qualität der Lehre“, urteilt Kamenz. Aber auch eine gute Didaktik-Show im Audimax lohnt sich inzwischen für die Staatsdiener. Seit Einführung der W-Besoldung ist das Einkommen der Professoren leistungsabhängig, und das schließt eine gute Lehre mit ein.

2. An Privat-Unis studieren nur reiche Schnösel

Am Anfang war Tanja Daumlechner, 21, ziemlich „geflasht von den ganzen Louis-Vuitton-Täschchen“, wie sie über ihren Start an der EBS berichtet. Die blonde junge Frau aus Aschaffenburg passt nicht ins Klischee von den verwöhnten Bengeln: In Kasachstan geboren, Tochter zweier russischer Akademiker, die in Deutschland als Arbeiter ihre Familie über Wasser halten – „eigentlich war da an eine Privat-Uni nicht zu denken“, sagt die Studentin. 5 000 Euro Gebühr pro Semester schrecken ab.

Doch weil sie von der Ausbildung überzeugt war, hat sie sich erfolgreich für ein Stipendium beworben.Dank der Vodafone-Stiftung für Studierende mit Migrationshintergrund kann sie sich Lehre und Leben leisten. An den Privat-Unis im Land bemüht man sich, Talenten aus Arbeiterfamilien die Tore zu öffnen. An der Handelshochschule Leipzig (HHL) bekommt jeder sechste Studierende Bafög, und an der EBS beziffert man den Prozentsatz der Studierenden ohne Eltern-Garantie auf 20 Prozent. Es gibt diverse Förderprogramme. Ein Musterbeispiel: Der EBS-Alumniverein exEbs bietet einen gemeinnützigen Bildungsfonds, der 25 so genannte „Fellows“ pro Jahrgang fördert. Das Motto benennt Martin Hess, der AlumniVorsitzende: „Am mangelnden Geld für die Ausbildung darf ein Talent nicht scheitern.“

Natürlich bleibt im Vergleich zu den staatlichen Unis ein Unterschied: Die hohe Investition ins Studium spricht Wohlhabende eher an. Laut der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks und des HIS Hochschul-Informations-Systems findet man an öffentlichen BWL-Fakultäten weitaus mehr Studierende aus der untersten sozialen Herkunftsgruppe als aus der obersten.

Aber Daumlechner fühlt sich dennoch wohl an der Privat-Uni. Schließlich sei nicht jeder Reiche gleichzeitig ein Schnösel. Den gefühlten Anteil dieser Schnittmenge beziffert sie an der EBS auf zehn Prozent.

3. Unternehmen bevorzugen Absolventen von staatlichen Unis, weil die mehr Durchsetzungsvermögen haben

Wer es bis ins Haifischbecken einer Vorstandsetage bringen will, braucht Rückgrat, Ehrgeiz und langen Atmen. Tugenden, die jemand besser erlernt, wenn er sich im Strudel der Massen-Unis behaupten kann, glaubt Manfred Schwaiger, Vorstand des Instituts für marktorientiertes Management an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). „Wir zerstören leider Selbstbewusstsein, wenn wir etwa 900 Studenten in einen Hörsaal quetschen“, sagt der BWL-Professor. „Aber wer sich hier durchgeboxt hat und nachher zu den Besten gehört, hat eine relevante Leistung erbracht.“ Manche Studenten blicken gar mit ein wenig Verachtung auf die Kollegen aus privatem Hause. „Die zahlen viel Geld und bekommen alles hinterhergetragen“, echauffiert sich Daniela Schlosser von der Uni Frankfurt, Wirtschaftsstudentin im zweiten Semester. So weit wollen Unternehmen in ihrer Beurteilung von Durchsetzungskraft zwar nicht gehen, aber eine gewisse Wertschätzung für schlaue Köpfe, die aus der Masse strahlen, nicht verhehlen. Studenten von staatlichen Unis müssten sich eben häufig ganz allein um ihre Praktikumsplätze kümmern, sagt Georg-Johann Bachmaier, Leiter des Hochschul-Recruitings der Deutschen Bank. Wer es geschafft habe, dann auch noch bei einem renommierten Unternehmen unterzukommen, sammle sicherlich Pluspunkte. Jens Rönnberg vom Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers (PWC) sieht das ähnlich. Für ihn sind neben Studiendauer, Kombination vor allem auch charakterformende Nebentätigkeiten wichtig. Und da hapere es bei privaten Absolventen zum Teil ganz gewaltig. Es sei schockierend, wie Anspruch und Wirklichkeit bei diesen Absolventen auseinanderdriften, sagt der Recruiting-Experte von PWC. „Nach sechs Monaten sind manche bereits völlig überfordert.“ Die staatlich geförderten Einzelkämpfer gehören im Fach BWL jedoch zu einer aussterbenden Art. Schwaiger von der LMU ist überzeugt, dass durch die zunehmende Verschulung der Lehre im Zuge der Umstellung auf Bachelor und Master auch der Wesenszug des Durchsetzungsvermögens leiden wird.

4. Privat-Uni-Absolventen steigen nicht unter 50 000 Euro Gehalt ein

Die privaten Hochschulen machen Marketing mit den Erfolgsstatistiken ihrer Absolventen. An der HHL meldet man beispielsweise ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von etwa 50 600 Euro. Die WHU legt sogar noch einen drauf: 55 000 Euro gebe es im Schnitt für die Absolventen – „ohne Bonus“, wie man in Vallendar betont. Für Leute, die gern mit Geld zu tun haben, klingt das nicht schlecht. Zumal, wenn sie die Ziffern mit den diversen Durchschnittsgehältern vergleichen, die sonst so für BWLer kursieren: Die IG Metall meldete zuletzt bei Uni-Mastern 40 972 Euro und bei Bachelor-Absolventen 39 500 Euro als Median. Allerdings nutzen die Privaten auch geschickt ihre Vorteile: Im Vergleich zu vielen öffentlichen Einrichtungen haben sie einfach mehr Daten über ihre Abgänger. Da sieht die Zahl 55 000 einfach gut aus – auch wenn klar ist, dass Position, Industrie und Arbeitsregion viel mehr Einfluss auf die Gehaltsstufe haben als die Frage, wie viel ein Student in sein Studium investiert hat.

5. Privat-Unis bieten mehr Praxis

Seit Jahren schon schlagen sich die staatlichen Unis mit dem Problem herum, Unterricht anzubieten, der fernab praktischen Nutzens liegt. Und die Privaten dürfen derzeit noch zu Recht damit prahlen, dass es nur bei ihnen Pflichtpraktika gibt. Und nicht nur das: Es sind die Privaten, die immer voll auf Case Studies als Schlüssel zum Erfolg gebaut haben. Auch in diesem Punkt hätten sie die Standards in Deutschland gesetzt, sagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. „Sie arbeiten meist anwendungsorientierter.“ Doch der Vorsprung schmilzt. Die Staatlichen haben aufgeschlossen, erklärt Recruiting-Chef Bachmaier von der Deutschen Bank. Gute Beispiele für diese Entwicklung seien etwa Mannheim und Frankfurt, wo in den Seminaren inzwischen auch Fallstudien und Übungen obligatorisch sind. Die LMU in München hat zum Zweck der Praxisnähe seit einem Jahr ein Career Counseling Center und verfügt über ein Alumni-Netzwerk mit mehr als 1 000 Mitgliedern. Niemand müsse verheimlichen, dass die Privaten gezeigt haben, wie Modelle praxisnaher Lehre funktionieren, sagt Manfred Schwaiger. „Und wir sind uns nicht zu schade, deren erfolgreiche Modelle zu adaptieren.“

6. Global Player studieren privat

Private BWL-Studiengänge gelten seit jeher als Musterbeispiele in Sachen Internationalität. Funkelnde Partner-Unis in Oxford, Paris und Singapur locken die Global Player von morgen. Die EBS in Oestrich-Winkel unterrichtet zehn Sprachen, darunter Arabisch, Japanisch und Chinesisch – alles bei Muttersprachlern. Auch die Personaler haben keinen Zweifel: 74 Prozent der Befragten gaben im Zuge des Junge-Karriere-Unirankings 2008 an, dass Absolventen privater Unis mehr Auslandserfahrung haben.

Ein Professor im Dienst sowohl staatlicher als auch privater Honorargeber stellt fest: „Wer heute ein international organisiertes Studienprogramm sucht, fährt natürlich mit den Privaten deutlich besser.“ Allerdings ziehen öffentliche Institute als Folge des Bologna-Prozesses nach. An der Uni Bayreuth wiesen 80 Prozent der BWL-Absolventen 2007 einschlägige Auslandserfahrungen nach, an der Uni Frankfurt verweist man mit Stolz auf etwa 50 Partner-Unis, die direkt zum Fachbereich Wirtschaftswissenschaften gehören. Und die Hessen haben noch ein Ass im Ärmel: Gerade hat man sieben Wirtschaftsprofessuren neu besetzt mit Lehrenden, die zuvor im Ausland waren.

Allerdings gibt es an staatlichen Unis weniger Garantien: Die Kontakte zu ausländischen Unis leben stark von den Bekanntschaften im Lehrkörper. „Die Gefahr ist groß, dass solche Programme einschlafen, wenn es persönliche Wechsel gibt“, sagt der Experte. Gerade weil die Internationalität so ein Modewort ist, sollte jeder Bewerber ganz genau prüfen: Wie gut sind die fachlichen Kontakte ins Ausland, wie praktisch ist der Spracherwerb, wie realistisch sind interkulturelle Übungen? Grundsätzlich wird er bei den Privaten damit kaum ein Problem haben.

7. Privat-Unis bieten Job-Garantie

Gerda Niemann, Director Student Services an der EBS, öffnet empört die Augen, und man fühlt sich an das Lied von Marius Müller-Westernhagen erinnert: “ … doch Garantie geb ich keine“. Nein, wehrt sie sich vehement, es gebe keine Garantien für ihre Absolventen. Zwar biete ihre Privat-Uni den Studierenden ein solides Fundament, aber die entscheidenden Schritte ins Berufsleben, die müssen sie selbst machen.

Eines steht fest: Massenarbeitslosigkeit unter Privatabsolventen gibt es nicht. An der EBS hat jeder Student vor dem Abschluss durchschnittlich zwei Angebote, 92 Prozent der Absolventen der ESCP-EAP (Berlin) haben nach sechs Monaten eine feste Position, und an der Leipziger HHL finden binnen drei Monaten nach Abschluss alle Abgänger einen Job.

Aber fest steht auch: Unter den Absolventen staatlicher Hochschulen gibt es ebenso wenig die Tendenz zur Massenarbeitslosigkeit, auch wenn griffige Statistiken fehlen. Ein positives Beispiel ist die Uni Bayreuth, die ein Absolventen-Jahrbuch verschickt und so jedem Abgänger sechs bis acht JobOfferten einbringt. Der „Ökonom Bayreuther Prägung“ gilt heute bei Personalern als starke Marke. Und auch an Groß-Unis rennt man nicht in die anonyme Hoffnungslosigkeit. An der LMU in München verweist man stolz auf eine Studie, derzufolge die dortigen Absolventen dreimal wahrscheinlicher in DAX-Vorständen landen als Abgänger anderer Hochschulen.

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8. An Privat-Unis studiert man schneller

Beiträge, Bologna und Bachelor vergraulen Bummelstudenten. Die straffe, lehrorientierte Organisation, bislang das große Plus der Privat-Unis, zieht immer mehr in die öffentlichen Fakultäten ein. An der HHL, WHU und ESCP-EAP gibt es eigentlich keine Möglichkeit, das Studium in die Länge zu ziehen. Studiengebühren von meist 500 Euro an den staatlichen Unis und eine Reform der Studiengänge auf Bachelor- sowie Master-Programme bringen diesen Zug nun auch an die staatlichen Unis. Sechs Semester, länger soll das Studium bis zum Bachelor der Wirtschaft künftig nirgendwo mehr dauern. Bei Diplom-Betriebswirten hatte die Ausbildung bundesweit noch etwa elf Semester gedauert. Bislang fehlen aber bundesweite Statistiken zur tatsächlichen Dauer der Bachelor-Studiengänge an staatlichen Unis – sie sind einfach zu neu.

9. Privat-Unis pflegen bessere Kontakte zu den Unternehmen

Die privaten Unis haben eine stolze Tradition der Verzahnung mit der Wirtschaft. Früher rümpfte man darüber an platonischen Lehrstühlen vielleicht die Nase, aber inzwischen macht man es auch an den staatlichen Hochschulen gerne nach dem Muster der guten privaten Business Schools.

Viele blicken neidisch nach Oestrich-Winkel: Über die Alumni gibt es einen regen Kontakt zu renommierten Firmen, hochkarätige Unternehmen fördern die Schule finanziell und entsenden Dozenten in Vorlesungen und Seminare. „Wir bekommen viele Anfragen von Unternehmen, die sich in unseren Lehrveranstaltungen präsentieren wollen“, sagt EBS-Vizepräsident Markus Gmür. In der Datenbank seiner Uni finden Studierende Stellenangebote vieler Unternehmen.

Die Staatlichen ziehen aber mit. Zweimal im Jahr bietet die BWL-Fakultät Bayreuth CareerDays: Unternehmen und Studierende lernen einander in Workshops kennen. Man erlaubt es sich sogar aus inhaltlichen Gründen, renommierte Consulting- und Accounting-Firmen abblitzen zu lassen, damit die Mischung der Veranstaltung stimmt. Schwaiger von der LMU setzt zudem auf die Kontakte seiner Kollegen: „Wir achten schon bei der Berufung darauf, dass die Professoren nicht nur forschungsstark sind, sondern auch die Belange der Unternehmen adressieren können.“

In Frankfurt sieht man die Sache ohnehin gelassen. Begünstigt durch die Nachbarschaft des Campus zu den aufgetürmten Dax-Werten zieht es viele Promis vor die neugierigen Studierenden. Da referieren etwa der Deutsche-Bank-Boss Josef Ackermann, der KPMG-Chef Rolf Nonnenmacher und der Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise. Ein Programm ganz wie bei den Privaten. Man muss nur hingehen.

10. An Privat-Unis hagelt es gute Noten

Geld kauft nicht zwangsläufig gute Noten. Der Zensurenschnitt fällt an den Hochschulen unterschiedlich aus, und die meisten Personaler renommierter Unternehmen wissen längst, dass Notenspiegel zum Marketing der Unis gehören.

Man muss die Zahlen eben richtig bewerten. Die Handelshochschule Leipzig (HHL) etwa entlässt Absolventen mit einem Schnitt von 1,6 bis 1,8. An der European Business School (EBS) dagegen liegt der Schnitt nur bei 2,4. An vielen staatlichen Massen-Unis kann man diese Daten dagegen gar nicht erst nennen. Deshalb hat Junge Karriere den Vergleich gemacht. Christoph Metzger, Professor für BWL und Wirtschaftspädagogik an der Uni St. Gallen, hat sich auf ein gewagtes Experiment eingelassen. Er hat für uns jeweils zwei Klausuren einer staatlichen und einer privaten Hochschule miteinander verglichen, ohne die Herkunft zu kennen – er wusste nur, dass beide in Uni-Rankings respektable Ergebnisse erzielt haben.

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Der Vergleich: Für den Wettstreit haben sich die Uni Frankfurt und die EBS zur Verfügung gestellt. Es ging um jeweils zwei Klausuren aus dem Grundstudium: Accounting I (Kostenrechnung) und Einführung ins Marketing.

Einschränkung: Bei einem fundierten Vergleich zwischen Unis müssten eigentlich nicht nur die Prüfungen selbst, sondern auch Unterrichtsprogramm und Umsetzung berücksichtigt werden. Dies hätte jedoch den Rahmen gesprengt, weshalb der Fokus allein auf der Qualität der Klausuren lag. Die teilnehmenden Hochschulen wagten trotz dieser Einschränkungen, sich dem Vergleich zu stellen.

Das Ergebnis: Sowohl die Uni Frankfurt als auch die EBS können erhobenen Hauptes aus dem Vergleich hervorgehen. Alle vier Prüfungen boten anspruchsvolle Qualität. Die Themen waren breit gestreut, die Fragestellungen und Anweisungen zumeist klar. Bei der EBS beurteilt Metzger zumindest die Bearbeitungszeit als störend. In Accounting müssen sechs Aufgaben in 60 Minuten beantwortet werden. Gemessen an der Musterlösung ziemlich knapp. Und auch im Marketing erfordern die Aufgaben in Oestrich-Winkel ein rasches Denken und Beurteilen.

Allerdings werden die Studenten der EBS intellektuell mehr gefordert. Die Privat-Uni verzichtet auf Multiple-Choice-Aufgaben und baut allein auf kognitive Prozesse wie Analysieren, Evaluieren und Kreieren. Leichte Mängel weist hier die Marketing-Klausur der Uni Frankfurt auf. Ein Drittel der Prüfung besteht dort aus Falsch-Richtig-Aufgaben, die fälschlicherweise als Multiple-Choice ausgegeben werden. Hinzu kommt, dass falsches Ankreuzen einen Minuspunkt bringt. Das verringert zwar die Ratewahrscheinlichkeit, verkennt aber, dass Studenten, die nichts ankreuzen, nicht zwangsläufig besser sind als jene, die falsch ankreuzen. Insgesamt bewertet Metzger das Niveau der EBS- Prüfungen vor allem wegen der teilweise weiter gefassten Aufgaben höher als das der Frankfurter. Das könne zwei Gründe haben: Die Anforderungen an der EBS sind schon im Unterricht höher. Oder zumindest wird das Potenzial der Studenten in den Prüfungen besser ausgeschöpft.

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