Hebammen

Hebammen Studium
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Über Hebammen

Hebammen erfüllen einen wichtigen Beruf: Sie helfen dabei, Kinder auf die Welt zu bringen und unterstützen werdende Mütter vor und nach der Geburt. Für Neueinsteiger wird das Studium meist in dualer Form angeboten. Wer vorher bereits eine Ausbildung abgeschlossen hat, kann seine Studienzeit unter Umständen verkürzen. Das Hebammenstudium ist noch relativ neu, erst im Jahr 2020 wurde der Hebammenberuf zum Studienberuf umgestaltet. Zuvor handelte es sich um einen klassischen Ausbildungsberuf. Um Engpässe zu vermeiden, kann die schulische Ausbildung noch bis zum 31.12.2022 begonnen werden, muss dann jedoch bis zum Ende des Jahres 2027 beendet werden. Üblicherweise wird das Bachelorstudium mit einem Bachelor of Science (B.Sc.) abgeschlossen, das anschließende Masterstudium mit dem Master of Science (M.Sc.).

Wo man Hebammen studieren kann

Hebammen - 13 Tipps

  • Das Wichtigste in Kürze

    • Das Studium löst aktuell die Ausbildung zur Hebamme ab; ab dem Jahr 2023 ist ein Bachelorstudiengang der einzig mögliche Weg in diesen Beruf.
    • Hebammen brauchen ein großes theoretisches und praktisches Wissen.
    • Bewerber sollten für das spätere Berufsleben einfühlsam, zeitlich flexibel und sehr belastbar sein.
  • Für wen eignet sich das Studium Hebamme?

    Der Studiengang Hebammenkunde ist vor allem für Studieninteressierte geeignet, die bereits eine abgeschlossene Ausbildung als Hebamme haben oder aufgrund der Reform des Berufswegs lieber den neuen Weg des Studiums gehen möchten. Für das Studium spricht, dass der Abschluss auch im Ausland anerkannt ist und die Verdienstaussichten höher sind als bei einer schulischen Ausbildung. Außerdem ist die Herangehensweise im Studium wissenschaftlicher und es wird ein breites theoretisches Wissen vermittelt.

  • Wer bekommt eine Zulassung zum Hebammenstudium?

    Die meisten Hochschulen erwarten eine Allgemeine Hochschulreife, eine Fachgebundene Hochschulreife oder eine Fachhochschulreife. Allerdings können ausgebildete Hebammen einige Studiengänge auch ohne diese Qualifikationen beginnen. Dafür sind dann in der Regel jedoch drei Jahre Berufserfahrung als Hebamme notwendig. An einigen Hochschulen müssen Bewerber zusätzlich persönliche Gespräche führen, um zum Studium zugelassen zu werden. Teilweise werden auch Gesundheitszeugnisse, polizeiliche Führungszeugnisse oder ein Vorpraktikum gefordert.
    Einige Anbieter belegen den Studiengang Hebammenkunde mit einem Numerus Clausus (NC) oder laden zu Assessment Centern ein, um aus allen Bewerbern die richtigen auszuwählen. Darüber hinaus spielen die bestehenden Qualifikationen eine wichtige Rolle: Einige Studiengänge richten sich explizit an bereits ausgebildete Hebammen, während andere eher für Neueinsteiger gedacht sind. Um keine Fristen oder Voraussetzungen zu verpassen, sollten sich Bewerber frühzeitig bei der jeweiligen Studienberatung über die genauen Zulassungsvoraussetzungen informieren.

  • Wem fällt das Hebammenstudium leicht?

    Studieninteressierte sollten sich darüber bewusst sein, dass sie als angehende Hebammen sehr eng mit Menschen zusammenarbeiten. Der Beruf ist mit sehr viel persönlichem Kontakt und körperlicher Nähe verbunden. Doch auch emotional sind Hebammen für Familien und für werdende oder neue Mütter eine große Stütze. Bewerber sollten daher viel Einfühlungsvermögen mitbringen und bereit dazu sein, sich auf jede Patientin neu einzulassen. Ebenso wichtig sind ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität und eine ausgeprägte körperliche und mentale Belastbarkeit für den späteren Beruf. Angehende Hebammen sollten zudem motiviert, kommunikativ und sehr sozial sein. Darüber hinaus müssen Studierende den generellen Anforderungen eines Studiums gewachsen sein und auch die vielen Praxisphasen gut in ihren Alltag integrieren können.
    Wer sich für den Beruf der Hebamme interessiert, muss in der Regel auch ein ärztliches Attest vorlegen, welches belegt, dass der Bewerber über die geistige und körperliche Eignung zur Ausübung des Berufs verfügt. Aufgrund der engen Arbeit mit Menschen fordern viele Hochschulen vor Studienbeginn zudem die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses. Darüber hinaus ist es an manche Hochschulen üblich, dass vor Studienstart ein Vorpraktikum, beispielsweise in einem Kreißsaal oder auf einer Wochenbettstation, abgeleistet werden muss.
    Bewerber, die bereits im Vorfeld eine Berufsausbildung zur Hebamme oder zum Entbindungspfleger absolviert haben, können sich diese auf ihre Studienzeit anrechnen lassen und das Studium somit verkürzen.

  • So ist der Bachelor Hebammenwesen aufgebaut

    Studienanfänger ohne Vorerfahrung lernen im Studium, wie eine Schwangerschaft verläuft, welche Veränderungen das für den Körper der Schwangeren bedeutet und welche grundlegenden medizinischen Kenntnisse sie beherrschen müssen. Die erlernten Fähigkeiten beziehen sich dabei stets auf Mutter und Kind. Darüber hinaus werden auch wirtschaftliche Grundlagen vermittelt, da Hebammen in ihrem Berufsalltag Abrechnungen für Krankenkassen oder ihre Patientinnen schreiben müssen. Neben derlei theoretischen Grundlagen bietet das Studium Hebammenwesen auch einen hohen Anteil an Praxisphasen. Diese werden in Geburtshäusern, Hebammenpraxen oder entsprechenden Stationen in Krankenhäusern abgeleistet.
    Die Studieninhalte können je nach Anbieter und Art des Studiums variieren, allerdings gibt es insbesondere im Bachelorstudium große Überschneidungen. Bei den meisten Hochschulen stehen Inhalte aus den Bereichen Hebammenkunde, Physiologie, Anatomie, Gynäkologie und Pharmakologie auf dem Stundenplan. Zu den Fächern mit Praxisbezug gehören zum Beispiel Pflege, Stillförderung, Arbeitsorganisation und Berufsrecht. Neben Themen wie der Betreuung von Frauen und der Gesundheitsprävention für Mutter und Kind sind auch Ethik und der Umgang mit schwierigen und traurigen Situationen wie Krankheit oder Tod wichtige Inhalte. Da es sich trotz allem um ein akademisches Studium handelt, stehen auch wissenschaftliche Methoden und Forschungstheorien auf dem Lehrplan der Hochschulen.

  • Für wen lohnt sich der Master Hebamme?

    Ein Masterstudium ist in der Regel nur möglich, wenn zuvor ein Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen wurde. Einige Hochschulen bieten ein Studium jedoch auch mit ausreichender Berufserfahrung an. Der Master lohnt sich vor allem für Studierende, die sich auf wissenschaftlicher Ebene tiefer mit der Hebammenkunde auseinandersetzen wollen oder es anstreben, in der Lehre tätig zu werden. Studierende werden im Masterstudium gezielt für eine Tätigkeit in leitender Funktion, beispielsweise in Krankenhäusern oder Hebammenpraxen, für die Hebammenforschung oder neue Berufsbilder ausgebildet. Darüber hinaus eignet sich das Masterstudium, um die eigenen Schwerpunkte zu vertiefen und sich auf bestimmte Tätigkeitsfelder zu spezialisieren.
    Der Master Hebammenwissenschaft dauert in der Regel zwei bis vier Semester. Nach erfolgreichem Abschluss wird Studierenden der Titel Master of Science, Master of Midwifery oder Master of Arts verliehen.

    Während des Studiums können unter anderem folgende Module auf dem Lehrplan stehen:

    • Evidenzbasierte Praxis
    • Theorie des Implementierens
    • Innovative, sektorenübergreifende Versorgungskonzepte
    • Implementierung und Gestaltung von Wandel
    • Politische und ökonomische Bedingungen organisationalen Handelns in Gesundheitseinrichtungen
    • Gestaltung von Kooperationen in Organisationen des Gesundheitswesens
    • Überprüfung und Reflexion von Implementierung in der Praxis
    • Praxis der Implementierung
  • Wer bietet das Hebammenstudium an?

    Das Studium wird von zahlreichen Hochschulen unter dem Namen Hebammenkunde, Hebammenwesen oder Hebammenwissenschaften angeboten. Neben einigen öffentlichen Hochschulen gibt es auch private oder kirchliche Anbieter. Einige Hochschulen und Preise werden in der folgenden Tabelle dargestellt.

     

    Hochschule Studiengang Dauer Ausbildungsart Kosten Abschluss
    Fachhochschule des Mittelstands Hebammenwissenschaft 42 Monate dual 675,00 €/Monat Bachelor of Science (B.Sc.)
    Flieder Fachhochschule Hebammenkunde sieben Semester dual 386,00 €/Monat Bachelor of Science (B.Sc.)
    Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Hebammenkunde sechs Semester Vollzeit 281,00 €/Semester Bachelor of Science (B.Sc.)
    Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Hebammenwissenschaft/Midwifery sieben Semester
    • dual
    • praxisintegriert
    • optional: Teilzeit
    281,00 €/Semester Bachelor of Science (B.Sc.)
    Evangelische Hochschule Berlin Hebammenwissenschaft/Midwifery sieben Semester dual 344,89 €/Semester Bachelor of Science (B.Sc.)
    Dresden international University Hebammenkunde/Entbindungspflege sechs Semester
    • Teilzeit
    • berufsbegleitend
    ab 275 €/monatlich Bachelor of Science (B.Sc.)
    Katholische Stiftungshochschule München Hebammenkunde sieben Semester Vollzeit mit Praxismodulen 147,00 €/Semester Bachelor of Science (B.Sc.)

    (Quelle: Eigene Recherche auf Seiten der Hochschulen; Stand 19.02.2022)

  • Was kostet ein Hebammenstudium?

    Die Studienkosten variieren je nach Standort, Hochschule, Art des Studiengangs und angestrebtem Abschluss. Den größten preislichen Unterschied gibt es zwischen privaten und staatlichen Anbietern. Für ein staatliches Studium fallen regulär Semesterbeiträge an, die je nach Bundesland unterschiedlich hoch ausfallen. Um das Hebammenstudium an einer privaten Hochschule zu absolvieren, fallen monatliche Studiengebühren an. Da es sich um ein Studium und nicht um eine schulische Ausbildung handelt, gibt es für Studierende keine Vergütung. Darüber hinaus müssen Studierende Lebenshaltungskosten, Miete und Studienmaterial einplanen, die je nach Hochschule und Stadt variieren können. In jedem Studium sollten Bewerber auch Geld für Sonderausgaben, für Material, Literaturempfehlungen oder Nachhilfe einplanen. Da es bei den Preisen teils deutliche Unterschiede gibt, lohnt es sich, die einzelnen Anbieter vorab zu vergleichen und eigene Prioritäten zu definieren.

  • Wie lässt sich das Studium Hebamme finanzieren?

    Die Finanzierung eines Studiums ist oft eine sehr grundlegende Frage. Je nachdem, für welchen Anbieter und für welche Art des Studiums sich Studieninteressierte entscheiden, müssen sie unter Umständen sehr hohe Kosten in Kauf nehmen. Die erste Möglichkeit ist es, sich das Studium über die Ausübung von Nebenjobs selbst zu finanzieren. Junge Studierende, die in Vollzeit studieren, können zudem Bafög beantragen oder sich für diverse Stipendien bewerben. Das Deutschlandstipendium wird zum Beispiel für sehr gute Leistungen vergeben und fördert Studierende mit 300 Euro monatlich. Eine weitere Option ist ein Studienkredit, wie ihn die Kfw anbietet. Hier gibt es spezielle Konditionen und die Studierenden müssen erst nach Ende ihres Studiums anfangen, die Schulden abzuzahlen. Wer sich für ein duales Studium entscheidet, wird von seinem Ausbildungsbetrieb entlohnt.

  • Wie anerkannt ist das Hebammenstudium?

    Studierende haben die Möglichkeit, entweder staatlich oder privat zu studieren. Bei privaten Hochschulen ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Studiengänge wissenschaftlich akkreditiert sind. Der Studiengang Hebammenwesen ist zwar neu, jedoch anerkannt. Welche Akkreditierungen genau vorliegen, kann üblicherweise auf den Webseiten der Hochschulen nachgelesen werden.

  • Karrierechancen und Gehalt nach Abschluss

    Auf dem Arbeitsmarkt herrscht ein großer Fachkräftemangel. Hebammen werden von vielen Arbeitgebern, aber auch als Selbstständige verzweifelt gesucht. Junge Arbeitskräfte finden üblicherweise kurz nach ihrem Studienabschluss eine Anstellung. Hebammen begleiten in ihrem Berufsalltag Mütter von der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit. In dieser Zeit sind sie wichtige Ansprechpartner mit großer Verantwortung. Darüber hinaus können sie auch in der Forschung und im Qualitäts- und Risikomanagement von Einrichtungen arbeiten. Mögliche Arbeitgeber sind Kranken- und Geburtshäuser, Hebammenpraxen und öffentliche Gesundheitsdienste. Viele Hebammen machen sich selbstständig und rechnen feste Honorarsätze mit den Krankenkassen ab. Eine weitere Möglichkeit ist die Arbeit im öffentlichen Dienst. Dort sind die Verdienstmöglichkeiten etwas besser, da Hebammen hier nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst entlohnt werden.

    Das monatliche Einstiegsgehalt einer Hebamme liegt im Durchschnitt zwischen 2.400 Euro und 3.000 Euro brutto. Mit einigen Jahren Berufserfahrung kann es auf durchschnittlich 3.593 Euro steigen. Allerdings spielt auch bei der Höhe des Gehalts die geografische Lage eine entscheidende Rolle: So verdienen Hebammen in Hessen mit einem Bruttoverdienst von 3.517 Euro am meisten; Schlusslicht bildet Mecklenburg-Vorpommern mit 2.406 Euro (Quelle: medi-karriere.de; Stand 19.02.2022).

  • Alternative Wege zum Hebammenberuf

    Ein weiterer Weg in den Beruf ist die schulische Ausbildung zur Hebamme. Allerdings müssen sich interessierte Bewerber beeilen, denn die Ausbildung kann nur noch bis zum 31.12.2022 begonnen werden. Die Ausbildung wurde vom Gesetzgeber reformiert, zukünftig können sich junge Menschen nur noch durch ein Bachelorstudium zur Hebamme ausbilden lassen.

  • Häufig gestellte Fragen zum Hebammenstudium

    Wie anerkannt ist das Studium Hebammenkunde? 

    Der Studiengang ist in der Regel anerkannt, er ist jedoch relativ neu und befindet sich aktuell noch im Aufbau. Studierende sollten bei privaten Anbietern auf eine entsprechende Akkreditierung des Studiengangs achten. Ein Zertifikat ist häufig auf den Webseiten der Hochschulen aufgeführt.

    Wie viel kostet das Studium Hebammenkunde? 

    Die Höhe der Studienkosten variiert stark, je nachdem ob es sich um ein duales Studium oder ein Studium bei einem staatlichen, privaten oder kirchlichen Anbieter handelt.

    Wie schwierig ist das Studium Hebammenkunde? 

    Ein Studium der Hebammenkunde ist anspruchsvoll, da es viele verschiedene theoretische Inhalte vereint, die angehende Hebammen in der Praxis anwenden müssen. Das bedeutet, sie eignen sich das Wissen nicht nur für die nächste Prüfung an, sondern in erster Linie für die konkrete Anwendung im Beruf. Darüber hinaus gibt es intensive Praxisphasen, die sehr anstrengend sein können.