Nach einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sind Frauen mit weniger Lohn und Gehalt als Männer zufrieden. Für die Studie wurden mehr als 10.000 Haushalte in Deutschland befragt. Auf einen gerechten Lohn angesprochen forderten die Frauen, unabhängig von Bildungsweg und Branche, durchschnittlich 25 Prozent weniger als die Männer. Laut Forscher Jürgen Schupp liegt das Einkommen, "das Frauen als gerecht für sich ansehen, sogar unter dem Einkommen, das die Männer real erzielen".
Ein Beispiel in der "Süddeutschen Zeitung" verdeutlicht die Zurückhaltung der Frauen in Gehaltsfragen.
Danach hielten die in der Studie befragten Personen für einen 55-jährigen Arzt mit vier Kindern ein Bruttoeinkommen von 7750 Euro für gerecht. Einer Ärztin in identischer Lebenssituation jedoch wollten die Befragten, egal ob Männer oder Frauen, durchschnittlich nur 7300 Euro zubilligen.
Den DIW-Autoren zufolge vergleichen sich Frauen vor allem mit anderen Frauen und fordern deshalb weniger als Männer. Sie orientieren sich damit an bereits bestehenden Lohnunterschieden. Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt 16 bis 20 Prozent weniger.
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