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Große Unsicherheit bei E-Mail-Bewerbung
Online-Jobbörsen boomen. Laut einer Studie des Branchenverbands BITKOM veröffentlichen dort bereits 79 Prozent der Unternehmen Stellenangebote. Und ein Drittel der Stellenangebote läuft gar über soziale Netzwerke wie Facebook und XING.
Entsprechend hoch ist heute der Anteil der Bewerbungen per E-Mail. Leider gibt es hierfür noch keine Standards. Deshalb sind viele Stellensucher unsicher, wenn sie sich per Mail bewerben. Hier einige Tipps.
Eine aussagekräftige Betreff-Zeile
Eine Maxime beim Sich-Bewerben per E-Mail ist: Machen Sie dem Empfänger das Bearbeiten Ihrer Bewerbung so einfach wie möglich. Eine erste "Arbeitserleichterung" ist eine eindeutige Betreffzeile in Ihrer Mail.
Darin sollte stehen, auf welche Position Sie sich bewerben. Geben Sie zudem Ihren Namen und gegebenenfalls die Kennnummer an. Dann weiß der Empfänger sofort über den Inhalt der Mail Bescheid.
»»» Sie haben bereits Ihre Wunschposition gefunden? Aber wissen Sie eigentlich, wie der aktuelle Durchschnittsverdienst in Ihrem Job aussieht? Wie viel können Sie verlangen? |
Sehr gut ist ein Betreff wie: "Klaus Weber – Bewerbung als Leiter Buchhaltung Werk A-Hausen – Nr. 66778". Bei so aussageschwachen Betreffzeilen wie "Meine Bewerbung" oder "Unser Telefonat" muss der Empfänger zunächst in die Mail oder gar die Unterlagen schauen, um diese einordnen zu können. Das macht keinen guten ersten Eindruck.
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Bei vielen Bewerbern besteht die E-Mail nur aus einem Satz – zum Beispiel: "Anbei meine Unterlagen nebst An-schreiben". Das eigentliche Anschreiben ist als separate Datei angehängt.
Besser ist es, wenn die E-Mail selbst bereits das Anschreiben darstellt. Beachten Sie hierbei: Das Anschreiben sollte nicht länger als eine gedruckte Seite sein.
Ansonsten gelten für Anschreiben per Mail weitgehend dieselben Regeln wie für Anschreiben, die per Post versandt werden. Aus ihnen sollte klar hervorgehen, warum Sie sich auf die Stelle bewerben. In ihm sollte zudem stehen, wo Sie die Stellenausschreibung entdeckt haben – und zwar konkret.
Schreiben Sie also nicht "Im Internet las ich …", sondern zum Beispiel "Im Stellenportal monster.de las ich Ihre Stellenanzeige".
»»» Sie verweisen im Anschreiben immer auf den Fundort der Stellenanzeige? Sehr gut. Aber haben Sie auch wirklich alle möglichen Quellen nach IhremTraumjob durchforstet? Vielleicht haben Sie Ihren Traumjob in all den verschiedenen Stellenportalen noch gar nicht entdeckt.gesamten Jobmarkt gezielt nach Ihren Wunschjobs. Erfahren Sie mehr und wählen Ihren Jobbereich.Anne Koschik, Bewerbungs-Expertin bei karriere.de |
Der digitale Lebenslauf
Auch den Lebenslauf gilt: Machen Sie es dem Empfänger so leicht wie möglich, Ihre Bewerbung zu bearbeiten.
Packen Sie also Dateien, die zusammen gehören, wie zum Beispiel den Werdegang und das Kompetenzprofil in eine Datei. So ersparen Sie dem Empfänger das Öffnen mehrerer Dateien und ein Suchen und Sortieren.
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Scannen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen möglichst einheitlich ein – also nicht in allen möglichen, eventuell sogar exotischen Dateiformaten. Generell gilt: Das Volumen der Dateien sollte nicht zu groß sein.
Als Limit werden 1 MB pro Anlage und insgesamt maximal 5 MB empfohlen. Beachten Sie: Alle Attachments sollten selbsterklärende Dateinamen haben.
Ihr Name sollte darin enthalten sein. Nennen Sie die Datei, die Ihren Lebenslauf zum Inhalt hat, also nicht schlicht "CV", sondern zum Beispiel "Max Mustermann_Lebenslauf".
Das richtige Format
Übermitteln Sie alle Dokumente in einer unveränderbaren und für Computerviren möglichst unanfälligen Form an den Adressaten (also zum Beispiel im PDF-Format).
Sollte aus irgendeinem Grund beispielsweise ein Lebenslauf im Word-Format verlangt sein, achten Sie beim Erstellen der Datei auf eine professionelle Verwendung der Formatierungszeichen (wie Absatzzeichen und Tabulatoren). Schon mancher Bewerber, der seine Office-Kenntnisse als "sehr gut" bezeichnete, wurde durch das Einblenden der Formatierungszeichen als "Dilettant" entlarvt.
»»» Der Lebenslauf steht? Haben Sie auch schon weiter gedacht, was Sie bei Ihren Gehaltsvorstellungen angeben? Was können Sie verlangen? Unser Tipp: Entlarven Sie die tatsächlich gezahlten Gehälter in der Privatwirtschaft 2015 kostenlos » hier.
Die einzelnen Gehaltsreports sind strukturiert nach Branchen, Regionen und Berufserfahrung. Wir senden Ihnen die aktuellen Reports kostenfrei per Mail zu.
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Versenden Sie Ihre Bewerbung von einem E-Mail-Account, den Sie regelmäßig überprüfen können. Unternehmen erwarten, dass Bewerber einmal pro Tag ihr E-Mail-Postfach auf neue Eingänge hin checken.
Achten Sie beim Einrichten des Postfachs auf eine "klare" Adresse. Falls die Adresse [email protected] belegt ist, verwenden Sie eine Kurzform Ihres Namens. Vermeiden sollten Sie aus Serio-sitätsgründen E-Mail-Adressen wie [email protected]
Und nicht vergessen: Geben Sie in Ihrer E-Mail-Bewerbung auch Ihre Postanschrift nebst Telefonnummer an. Sie sollte außer in der Signatur des Anschreibens auch im Kopf Ihres Lebenslaufs stehen.
Geduld haben
Wenn Sie Ihre Bewerbung per Mail versenden, erhalten Sie wahrscheinlich auch per Mail eine Eingangsbestätigung – häufig in automatisierter Form.
»»» Ist Ihre Bewerbung verschickt , dann heißt es abwarten. Nutzen Sie die Zeit und durchforsten Sie den Jobmarkt einfach weiter nach Ihrem Traumjob.Das dauert zuweilen bei den zahlreiche Stellenportalen sehr lang. Schnell und bequem funktioniert Ihre Suche mit den persönlichen JobAgenten. Sie durchsuchen täglich dengesamten Jobmarkt gezielt nach Ihren Wunschjobs So entgeht Ihnen kein interessantes Angebot. Sie erhalten alle relevanten Jobs per Mail und sparen wertvolle Zeit - die Sie wiederum ins Feilen an der Bewerbung stecken können.Anne Koschik, Bewerbungs-Expertin bei karriere.de |
Geben Sie sich damit zufrieden. Denn ein (wiederholtes) Nachfragen nach dem Stand des Bewerbungsverfahrens nervt die Verantwortlichen in den Unternehmen – unter anderem, weil Sie ihnen hiermit indirekt unterstellen, dass sie den Prozess nicht im Griff haben.
Der Autor
Alexander Walz ist Geschäftsführer der Personal- und Managementberatung Conciliat in Stuttgart.
Der Artikel wurde zuerst veröffentlicht am 18.04.2012.