Diese Bewerber können mit einem Rekordgehalt rechnen

Die Digitalisierung beschert IT-Beratern und Elektroingenieuren gehaltstechnische Höhenflüge.

Anne Koschik | 09.01.2021
Erst mit Datenanalysten können Firmen ihre Kundeninformationen gezielt nutzen.

Nutzerdaten als Grafik: Erst mit Datenanalysten können Firmen ihre Kundeninformationen gezielt nutzen. © Karriere Foto: Luke Chesser on Unsplash

Auf eine aussichtsreiche Zukunft blicken IT-Experten, Elektrotechniker, Scrum Master und Data Scientists. Das zeigt eine Studie von Gehalt.de. Anhand von Sucheinträge von Usern, offene Stellen sowie Erfahrungen aus Gesprächen mit Unternehmen haben sie Trendberufe für das Jahr 2020 definiert. Aus 6662 Datensätzen haben die Experten die Jahresbruttogehälter (Medianwerte) ermittelt.

Während digitale Jobs zur Normalität gehören, gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung. Es gibt zunehmend Interesse für den Beruf des Corporate Social Responsibility kurz CSR-Managers, heißt es. Außerdem suchen Bewerber auch vermehrt nach Gesundheits- und Pflegeberufen. Auch wenn diese Jobs weniger Gehalt versprechen, gibt es hier Purpose – also Sinn und Sicherheit.

IT-Experten sind die gesuchtesten Fachkräfte

Eine neue Rekordhöhe erreichen die offenen Stellen für IT-Experten, wie der Branchenverband Bitkom mitteilt. Besonders gefragt: Berater. Die Jobs werden zunehmend attraktiver, da es Unternehmen am eigenen IT-Nachwuchs mangelt.

Externe IT-Experten gelten daher als besonders begehrt und gehören zur Riege der Top-Verdiener in Deutschland. IT-Berater verdienen im Mittel 75.200 Euro, Entwickler im Backendbereich kommen auf 61.600 Euro.

Ingenieure für E-Technik mit wachsenden Zukunftsaussichten

Auch Elektroingenieure haben Hochkonjunktur. Denn während Verbrennungsmotoren immer stärker ins Abseits geraten, wird der Ruf nach Elektroingenieuren umso lauter. Nicht nur Tesla setzt aktuelle in Brandenburg mit seiner Gigafactory auf die Trendtechnologie.

Viele andere Autobauer wie VW, Audi, Mercedes, BMW und Ford ziehen nach. Tausende Stellen sind im Angebot. Die Vergütung für E-Techniker liegt im Durchschnitt bei 60.500 Euro, Tendenz steigend.

Trendberufe 2020 – eine Übersicht
So hoch sind die Durchschnittsgehälter

BerufMedianMittelwert
IT-Berater/-in75.197 €78.710 €
Softwareentwickler/-in Backend61.587 €62.940 €
Ingenieur/-in für E-Technik60.541 €65.009 €
Data Scientist58.600 €61.962 €
Scrum Master56.118 €58.879 €
Data Artist48.432 €53.057 €
CSR-Manager/-in45.103 €50.302 €
Krankenpfleger/-in37.907 €39.430 €
Altenpfleger/-in32.410 €33.757 €

Data Scientists und Data Artists kommen in Mode

Wer große Datenmengen beherrschen will, kommt nicht ohne sie aus: Data Scientists und Data Artists. Sie helfen Unternehmen dabei, Kundeninformationen richtig auszuwerten und damit das Geschäft zu optimieren.

Der Unterschied zwischen diesen – neuen digitalen Jobs: Data Scientists verstehen dank der Auswertung das Verhalten und Entscheidungswege der Kunden. Data Artist hingegen visualisieren diese komplexen Informationen mittels Charts und Grafiken. So werden Trends auf einen Blick sichtbar.

Für ihre Arbeit werden Data Scientists und Data Artist noch sehr unterschiedlich bezahlt: Data Scientists kommen im Schnitt auf eine Jahresgehalt von rund 58.600 Euro, während Data Artists gut 10.000 Euro weniger im Monat einstreichen.

Projektarbeit: Scrum Master geben Struktur

In einer agilen Organisationsstruktur dürfen Scrum Master heutzutage nicht fehlen. Das Konzept Scrum hilft im Projektmanagement enorm. Es kommt ursprünglich aus der Softwareentwicklung, wo viele verschiedene Einzelschritte programmiert, getestet und zusammengefügt werden müssen. Der Scrum Master ist im Grunde der Projektleiter und sorgt in interdisziplinären Teams dafür, das am Ende alles an der richtigen Stelle landet.

Als „Teamtrainer“ überwacht er alle Schritte und Prozesse, um das erwartete Ziel möglichst ohne Verzögerung zu erreichen. Das Durchschnittsgehalt des immer begehrter werden Scrum Masters liegt bei 56.100 Euro im Jahr.

Image: CSR-Manager sind für die Nachhaltigkeit im Einsatz

Corporate-Social-Responsibility-Manager (CSR-Manager) vereinen ökologische, soziale und ökonomische Bereiche des Unternehmens. Sie kümmern sich um nachhaltige Strategien, die gleichzeitig das Ansehen eines Unternehmens verbessern.

Für CSR-Manager gehört es zum Berufsalltag, eng mit der PR-Abteilung, dem Marketing und der Geschäftsleitung zusammenzuarbeiten. Für ihren Einsatz kassieren CSR-Manager rund 45.100 Euro im Jahr.

Selbstloser Einsatz: Kranken- und Altenpfleger werden gesucht

Fast 500.000 Vollzeitkräfte könnten bis 2030 fehlen. Das zeigt der Pflegereport 2030 der Bertelsmann Stiftung. „Wer sich für einen Pflegeberuf interessiert, hat definitiv keine Schwierigkeiten bei der Jobsuche“, sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.

Dennoch müsse es auch seitens der Politik weitere Maßnahmen geben, um den Beruf attraktiver zu machen.  Altenpfleger verdienen mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 32.400 Euro. Zudem müssen sie sich auf Schicht-, Wochenend- und Nachtarbeit einstellen. Krankenschwestern und -pfleger kommen mit 37.900 Euro auf eine etwas bessere Vergütung.

Hier gibt es Weiterbildungen für Pflegefachkräfte