Monster-Studie zu Gehaltswünschen – Was will die Generation Y: Mehr Sinn im Leben oder mehr Geld auf dem Konto?

Natürlich steht auch die Generation Y auf ein gutes Gehalt. Aber sie spricht ungern darüber. Sinnstiftung im Job als Wertschätzung reicht ihr keineswegs – entgegen landläufigen Behauptungen.

Claudia Obmann | 25.03.2019
Die Generationen X und Y haben unterschiedliche Erfahrungen gesammelt und bringen sie in ihre Arbeitswelt ein.

Die Jugend Die Generationen X und Y haben unterschiedliche Erfahrungen gesammelt und bringen sie in ihre Arbeitswelt ein. © toa heftiba unsplash

Die Generation Y wünscht sich im Berufsleben angeblich vor allem sinnstiftende Aufgaben. Sie sei weniger finanziell motiviert als die älteren Jahrgänge, etwa die Generation X oder die sogenannten Babyboomer, heißt es über die 25- bis 34-Jährigen.

Die Online-Jobbörse Monster wollte wissen, was dran ist an dieser Einschätzung und hat insgesamt 1.000 Arbeitnehmer hierzulande befragt.

Angst im Bekanntenkreis: Alles muss sinnhaft sein

Die Antworten lassen darauf schließen, dass die jungen Berufstätigen mit dieser ihr angedichteten Eigenschaft durchaus zu kämpfen haben: So trauen sich die zwischen 1985 und 1994 Geborenen kaum, über Geld zu sprechen. Aus Angst, man würde ihnen unterstellen, sie seien zu fixiert auf den schnöden Mammon.

Vor allem am Arbeitsplatz ist das Thema „Gehalt“ für sie ein Tabu: Knapp 63 Prozent der Mittzwanziger bis Mittdreißiger sprechen im beruflichen Umfeld nicht über ihre Vergütung, weil sie sich unwohl fühlen.

Auf der anderen Seite würden die jungen Berufstätigen aber schon gerne wissen, was ihre Kolleginnen und Kollegen so verdienen – und wo sie selbst sich dementsprechend gehaltstechnisch eingruppieren sollten.

Aus diesem Grund würden sich auch 62 Prozent von ihnen sehr darüber freuen, wenn alle Gehälter in ihrem Unternehmen vollkommen offengelegt würden.

Angst vor der eigenen Courage: Lieber nicht nach der Gehaltserhöhung fragen

Doch es mangelt nicht nur an Transparenz. Obwohl man im privaten Umfeld „frei von der Leber weg“ über Geld kommuniziere, sei das im Beruf eben nicht selbstverständlich. Speziell Frauen forderten nicht ein, was ihnen zustehe, so ein Ergebnis der neuen Studie.

„Elf Prozent der Frauen trauen sich überhaupt nicht, nach mehr Geld zu fragen, aus Angst vor Zurückweisung“, heißt es bei Monster. Aber auch acht Prozent der Männer teilen mit ihnen dieses Schicksal. Ein Generationenproblem?

Denn die Wünsche sind durchaus konkret: Auf mehr Gehalt sind immerhin 34 Prozent der befragten Männer und 40 Prozent der befragten Frauen aus. Besonders unzufrieden war sogar rund ein Zehntel der Frauen.

Angst nur im Jobumfeld: Erfolg im Privaten ist dagegen gern gesehen.

Die Generation könnte es sich einfach machen: Denn ihre Vertreter haben grundsätzlich eigentlich keine Schwierigkeiten, über ihre Erfolge zu berichten.

Sportliche, kulturelle oder gesellschaftlichen Erfolge teile man gerne, so die Umfrage. Nicht zuletzt, um damit anzugeben – was bei einem Viertel der Befragten der Fall ist.

Doch aus Angst vor einer Fehleinschätzung anderer sei Geld eben nicht das Hauptthema. Wenn’s um den Job geht – so geben sie vor – komme es insbesondere auf Erfüllung an.

Dabei kann es gerade mit Ende 20, Anfang 30, besonders wichtig sein, mehr Geld in der Tasche zu haben, um in Sachen Lebens- und Familienplanung voranzukommen. Erst mit über 45 gewinnt dann wieder die Sinnhaftigkeit im Job gegenüber den Gehaltswünschen.