Diversity: Fünf Tipps, wie Sie für mehr Vielfalt im Unternehmen sorgen

Unternehmen punkten mit vielfältigen Teams. Das sind die besten Integrations-Ideen.

Claudia Obmann | 19.12.2021

Ob im Büro oder am Band – um ein vorurteilsfreies Umfeld für alle Beschäftigten zu schaffen, lassen sich viele Arbeitgeber in Deutschland einiges einfallen. Talente wegen Diskriminierung zu vergraulen oder sie erst gar nicht zu gewinnen, das können sich Chefs nicht mehr leisten. Besonders am heutigen Diversity Day sollten Mitarbeiter und Führungskräfte auf das Thema Vielfalt hingewiesen und generell sensibilisiert werden.

3000 Unternehmen und Verbände haben die sogenannte „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Sie bemühen sich nicht nur darum, Mitarbeiter mit Behinderung oder ausländischer Herkunft zu integrieren. Sie sorgen auch dafür, dass keiner aus der Belegschaft wegen seines Alters, seiner sexuellen Orientierung oder seiner Religion benachteiligt wird.

Denn die Unterzeichner wollen die Vorteile bunt gemischter Teams für sich nutzen – egal ob internationaler Konzern oder exportorientierter Mittelständler. Mit diesen fünf Tipps gelingt es den Firmen, ihre Belegschaft noch bunter zu machen.

Tipp 1: Outing ermöglichen

Sich offen zu seiner sexuellen Orientierung bekennen zu können – das ist in vielen Unternehmen noch immer ein Tabuthema. Einige Konzerne nehmen deshalb bewusst am Christopher Street Day teil.

So fahren regelmäßig Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Transgender-Kollegen von Bosch, Siemens, Daimler, Thyssen, BMW, Vodafone, Ikea oder Bayer bei den Paraden in den deutschen Großstädten mit. Getreu dem Motto: Vielfalt feiern, nicht verstecken.

Tipp 2: Inklusive Personalpolitik

Chefs bieten ihren Mitarbeitern nicht nur ein barrierefreies Arbeitsumfeld, sondern berücksichtigen auch bei Ausbildung, Einstellung und Weiterbeschäftigung Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen.

Siemens zum Beispiel wirbt gezielt um Bewerber mit Handicap. Ob Kandidaten mit Autismus oder fehlendem Augenlicht: Sie können ihr Bewerbung auf einem barrierefreien Kanal einreichen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, sich an einen eigens geschulten Ansprechpartner zu wenden.

Um Inklusion zu fördern, werden auch Führungskräfte geschult, damit sie unbewusste Vorurteile und Denkmuster abbauen können.

Tipp 3: Religiöser Respekt

Die christlichen Feiertage dürften den meisten bekannt sein, viele sind schließlich gesetzlich festgeschrieben. In interkulturellen Teams und bei weltweiten Geschäftskontakten ist es jedoch wichtig, auch die Feiertage der anderen Weltreligionen zu kennen.

Bei der Deutschen Bahn etwa sind wichtige Daten für Muslime, Buddhisten und Juden in einem speziellen Kalender ersichtlich und können so vom Vorgesetzten bei der Schichtplanung berücksichtigt werden.

Tipp 4: Schubladen-Denken bewusst machen

Der Diversity Parcours macht den Besuchern auf unterhaltsame Weise klar, warum gemischte Teams von Vorteil sind. Die multimediale Wanderausstellung des Nürnberger Instituts für Diversity Management konfrontiert die Teilnehmer spielerisch mit ihren persönlichen Vorurteilen.

Der Parcours bietet überraschende Fakten rund um das Thema Diversity. Und in einem Blind Date können die Mitarbeiter die Kollegen kennenlernen, zu denen sie üblicherweise keinen Kontakt haben.

Auch andere Unternehmen wie Talanx, Fraport, Telekom, Daimler, Bosch oder Metro haben den Rundlauf als Maßnahme für mehr Vielfalt entdeckt.

Tipp 5: Familie fördern

„Ist in meinem Team überhaupt noch Platz für mich, wenn ich zurückkommen möchte“, fragen sich frischgebackene Mütter und Väter oft. Gegen diese Unsicherheit setzt die Personalberatung PageGroup ein Zeichen: Sind Mama oder Papa länger als sechs Monate in Elternzeit, symbolisiert ein Kindersitz am Schreibtisch die Abwesenheit.

Daran angebracht ist ein Schild mit dem Namen des Beschäftigten und seines Kindes. Es soll die Kollegen daran erinnern, dass sich der abwesende Mitarbeiter gerade einem anderen wichtigen Projekt widmet. Außerdem soll der Kindersitz die Belegschaft daran erinnern, dass sie den abwesenden Kollegen weiterhin involvieren sollten – zum Beispiel mit einer Einladung zu einem Team-Event oder zu einem gemeinsamen Mittagessen.