Arbeiten bei Camelot: Wie eine Wirtschaftsingenieurin soziale Verantwortung (vor)lebt

Mit hochmodernen SAP-Lösungen beschäftigt sich Marisa Seth genauso gerne wie mit dem Klima oder Geflüchteten.

Anne Koschik | 03.11.2019
Marisa Seth stellt bei einem „Local Get-together“ im Mannheimer Büro den Camelot-Mitarbeitern CSR-Konzepte vor.

Marisa Seth Marisa Seth stellt bei einem „Local Get-together“ im Mannheimer Büro den Camelot-Mitarbeitern CSR-Konzepte vor. © CAMELOT Management Consultants AG

 

Marisa Seth mag das Besondere: Die 29-Jährige ist als junge Wirtschaftsingenieurin in einer männlich geprägten Domäne erfolgreich im Cloud-Umfeld für internationale Kunden tätig. Beim mittelständischen Beratungsspezialist Camelot schätzt sie den spezialisierten, individuellen Ansatz – ohne ihr soziales Engagement und ihre persönliche Work-Life-Balance aus den Augen zu verlieren.

Mein Start

Es war ein glücklicher Zufall, der mich in Kontakt zu Camelot brachte: Während meines Studiums am Karlsruher Institut für Technologie (KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften), wo ich meinen Master in Wirtschaftsingenieurwesen gemacht habe, war ich immer im Team der KIT-Karrieremesse.

Einmal musste ich eine Tafel mit Stellenausschreibungen aufräumen. Dabei fiel mein Blick auf eine Ausschreibung in Englisch für eine Masterarbeit zu einem ganz neuen Ansatz für die Supply-Chain-Planung, das sogenannte „Demand-Driven Supply Chain Management“. Es ging darum, die Umsetzung dieses Ansatzes in Kundenunternehmen durch eine Software-Lösung zu unterstützen.

Das Thema war vor vier Jahren hochinnovativ, der Ansatz hat sich mittlerweile zu einem Standard im Supply Chain Management entwickelt.

Das kam wie gerufen für mich, denn ich musste damals gerade meine Masterarbeit schreiben. Im September 2015 habe ich mich also direkt auf die Stelle beworben. Die war allerdings bereits vergeben.

Doch das musste mich keineswegs traurig stimmen. Denn das Unternehmen hat mir als Alternative vorgeschlagen, das Thema noch ein Stück weiterzudrehen. Dazu hatte ich natürlich große Lust – und bereits zwei Wochen später konnte ich direkt im Office in Köln starten.

Und was soll ich sagen: Ich bin bei Camelot geblieben, denn nach meiner Masterarbeit konnte ich unmittelbar in meinen Job einsteigen, zunächst als Associate Consultant. Meine Aufgabe heute: Als Teil des Supply-Chain-Management-Beratungsteams erarbeite ich für und mit unseren Kunden die Umsetzung des Demand-Driven-Supply-Chain-Management-Ansatzes – sowohl auf Ebene der Unternehmensprozesse als auch der technologischen Umsetzung in der hochmodernen Cloud-Lösung SAP Integrated Business Planning.

Meine Chance

Mit meinem Masterabschluss muss ich mich nicht verstecken, der war echt gut und ich hätte mich damit auch bei Accenture, McKinsey oder anderen großen Beratungen um eine Consultant-Stelle bewerben können. Aber mir gefiel die fachliche Spezialisierung von Camelot sehr gut.

Von den rund 500 Mitarbeitern in Deutschland, von denen die meisten in Mannheim und Köln arbeiten, habe ich viele gleich am Anfang kennengelernt. Das hat mir geholfen, mich schnell in dem Unternehmen zu vernetzen und mich wohlzufühlen.

Vor zwei Jahren bin ich nach München gegangen, auch wenn dort nicht so viele Kollegen wie in Mannheim oder Köln arbeiten. Das war auch so ein Zuvorkommen hier bei Camelot: Weil in Bayern mein Freund lebt, hat mir mein Chef ermöglicht, meinen Job von München aus zu organisieren. Toll!

Die Arbeit hier im Team macht mich glücklich. Das vergleiche ich gern mit Shopping: Da gehe ich persönlich auch lieber in eine Boutique statt ins Kaufhaus. Mir gefällt die spezialisierte, individuelle Beratung von Camelot.

Um noch einen Ansatz zu wählen, der unsere Arbeitsweise meines Erachtens gut erklärt: Ich bin lieber innovativ auf einem Speedboot unterwegs, als dass ich in einem schwerfälligen Tanker mitfahre.

Ich spüre einfach sehr deutlich, dass ich als Mitarbeiterin und Mensch mit all meinen Fähigkeiten, Kompetenzen und Bedürfnissen gesehen werde. Klar muss man auch dafür kämpfen, um aufzufallen. Aber hier stehen die Türen offen, auch zum Management. Und ich will die Herausforderung.

Meine Entwicklung

Kaum zu glauben, aber nach drei Jahren im Unternehmen stehe ich schon auf der dritten Karrierestufe. Nur ein knappes Jahr war ich als Associate Consultant angestellt, dann wurde ich Consultant und seit Dezember 2018 bin ich Senior Consultant im Bereich Supply Chain Management. Und so kann es von mir aus weitergehen, denn die Arbeit macht mir wirklich Spaß.

Dabei bin ich keinesfalls karrieregesteuert. Aber ich gebe zu: Von der Persönlichkeit her bin ich schon extrovertiert, personenbezogen, aber auch gerne Generalist. Deswegen gefällt es mir so gut, bei meiner Aufgabe mit Experten aus ganz anderen Fachbereichen wie zum Beispiel Blockchain oder Künstliche Intelligenz zusammenzuarbeiten. Es ist ein guter ausbalancierter Themenmix.

Ich behalte gerne den Überblick und verstehe, wie Systeme miteinander funktionieren. Denn ich habe die Software-Funktionalitäten, die für Unternehmen die Umsetzung von Demand-Driven Supply Chain Management erst möglich machen, zum Teil mit konfiguriert und ich begleite unsere Kunden im gesamten Prozess bis zur Einführung der Lösung.

Natürlich ist das manchmal stressig. Denn Projektarbeit heißt: Manchmal habe ich eine 40-Stunden-Woche, manchmal muss ich auch 50 bis 60 Stunden ran, manchmal kann ich dafür zurückschrauben.

Meine Herausforderung

Aktuell arbeite ich in einem Projekt in Spanien für ein großes, weltweit agierendes Life-Sciences-Unternehmen. Da muss ich öfter vor Ort sein, denn ich habe eine führende Rolle inne. Dennoch ist es möglich, auch viel remote zu arbeiten.

Ich habe einen direkten Draht zur Geschäftsleitung, treffe mich am Hauptsitz in Mannheim regelmäßig persönlich mit den Chefs zum fachlichen Austausch. Denn speziell wenn es darum geht, für unsere Kunden neue innovative Lösungen zu gestalten, so wie es bei mir der Fall ist, hat die Geschäftsleitung sogar zwei offene Ohren. Das gilt für jeden Mitarbeiter, unabhängig vom Level.

Was ich sehr positiv finde: Am Ende dieser Gespräche geht es immer auch um den Menschen Marisa. Die Geschäftsführer fragen mich, wie es mir geht, wie ich mich in meinem Projekt fühle. Bei mir erreichen Sie damit, dass ich mich als Person wertgeschätzt fühle. Und das motiviert ganz besonders.

Mein Umfeld

Es ist auffällig, dass es bei Camelot sehr menschelt. So wurde auch mein Wunsch nach sozialem Engagement gerne aufgegriffen – und mittlerweile unternehmensweit propagiert. Ich bin darüber sehr froh.

Denn nach meinem Berufseinstieg spürte ich, dass mir in meinem Vollzeitjob etwas Wesentliches fehlte, da ich zu Schul- und Studienzeiten immer aktiv in der Flüchtlingshilfe sowie im Umweltschutz war und mich auch um eine behinderte Person gekümmert hatte. Das war mir ernst – und Camelot kam mir entgegen, indem ich kurzfristig für ein einmonatiges Social Sabbatical freigestellt wurde – trotz Projektarbeit. Die nutzte ich für die Flüchtlingshilfe.

Mittlerweile gibt es nun eine eigene Abteilung für Corporate Social Responsibility (CSR) im Unternehmen – und ich bin Head of CSR. Zusammen mit weiteren drei Mitarbeitern treiben wir das Thema bei Camelot voran.

Wir treffen uns zweimal jährlich zu einem ganztägigen Meeting, ansonsten kommen wir gut remote oder per Video-Konferenz zurecht. Die Gestaltungsvielfalt liegt komplett in unseren Händen, aber die Themen stimmen wir natürlich mit dem Management ab.

Wir orientieren uns bei den CSR-Initiativen an den „17 sustainability goals der UN“, die 2015 festgelegt wurden und u.a. vorgeben, dass es im Jahr 2030 weltweit keine Armut, keinen Hunger, qualitativ hochwertige Bildung, gute Arbeit, saubere Energie, Nachhaltigkeit, Verantwortung, Frieden und Gerechtigkeit geben soll.

Als erstes wichtiges Thema und aus aktuellem Anlass haben wir uns die CO2-Kompensation auf die Fahnen geschrieben, ich arbeite da noch an einem Konzept.

Denn welchen Beitrag können wir als Berater leisten? Erstens fliegen wir natürlich sehr oft zu unseren Kunden. Das muss aber nicht immer sein, lässt sich reduzieren und zum Beispiel durch Videokonferenzen kompensieren.

Der Wechsel zwischen Projekten und nachhaltiger Arbeit ist auf jeden Fall toll. Die Balance, die dadurch entsteht, gefällt mir.

Mein Gehalt

Camelot bietet ein sehr faires Vergütungsmodell, das konkurrenzfähig ist. Jedenfalls reicht mir mein Nettogehalt gut, um in München zu leben und meine Hobbies zu finanzieren. Es ist Work-Life-Balance im besten Sinn, was ich hier erlebe: Auf der einen Seite macht es mir große Freude, unseren Kunden hochwertige Beratung und Lösungen anzubieten und sie bei der Implementierung zu unterstützen. Denn es geht ja um technologische und prozessuale Innovationen.

Auf der anderen Seite kann ich nach der Arbeit und am Wochenende das tun, was mir privat Spaß macht. Abends klettere ich mit Freunden die Berge hinauf und wenn es im Büro mal später wird, machen wir das auch mit der Stirnlampe auf dem Kopf. Ich liebe das Kitesurfen und im Winter Snowboarden. Ausgleich finde ich zudem beim Tanzen: Modern Dance und Latino mag ich besonders.

Und das Schöne daran: Ich kann das auch in den Städten machen, in denen ich beim Kunden arbeite.

Zudem habe ich bereits die Möglichkeiten zum Sabbatical genutzt, die Camelot offeriert. So war ich kürzlich für mehrere Monate in Turkmenistan, der Mongolei und im Iran. Das sind eben meine Goodies hier: Denn ich habe fantastische Erlebnisse plus die Agilität und Vielseitigkeit der Aufgaben im Unternehmen – das kann mit Geld nicht aufgewogen werden.