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Jobboom vor allem in Asien
„Normalisiert“ habe sich der Arbeitsmarkt für die Management-Absolventen noch nicht, sagt stellvertretend für viele ihrer Kollegen Maryellen Lamb vom Karriereservice der Wharton School an der Universität von Pennsylvania.
Dabei sind die aktuellen Zahlen gar nicht so schlecht – wenn es auch noch immer deutliche Unterschiede zwischen den Hochschulen gibt. Weltweit ist die Zahl der eingestellten MBA-Absolventen allein in diesem Jahr um 36 Prozent gestiegen. In der Klasse, die 2009 an der Wharton School ihren Abschluss machte, hatten 83 Prozent der Absolventen drei Monate nach Abschluss einen Job. Beim aktuellen Jahrgang haben gar 96 Prozent ein Angebot auf dem Tisch.
Am französischen Insead, ebenfalls eine der besten Business-Schools der Welt, war der Jahrgang 2010 gar der stärkste seit den 90er-Jahren. 93 Prozent der Klasse hatte drei Monate nach Abschluss ein Angebot. An anderen Topschulen sind es aber nur 80 bis 90 Prozent.
Gute Chancen im Consulting und der Finanzbranche
Offenbar finden mehr Studenten eine Stelle über das jeweilige Alumninetzwerk. Nun zeigt sich, welche der Schulen ihre Ehemaligen umsorgt und den Kontakt hält. Denn von flächendeckenden Einstellungsplänen sei noch nichts zu spüren, sagt Karriere-Managerin Lamb von der Wharton School. „Die Unternehmen stellen nur strategisch ein.“
Vor allem die Beratungen und die Finanzindustrie suchen wieder Nachwuchs. Allein 2011 hat die Zahl der Jobs im Banksektor um 27 Prozent, die der Beratungsangebote um 28 Prozent zugenommen. „Sie sind zurück auf dem Vorkrisenniveau“, sagt Sandra Schwarzer, Direktorin des Karriereservices am Insead. Der Jobboom in den Schwellenländern Asiens und Südamerikas hält an. Viele aus diesen Ländern kehren nach dem MBA in ihre Heimat zurück. Rekrutierten in Asien bisher vor allem multinationale Konzerne MBA-Absolventen, haben nun auch chinesische Firmen den Abschluss als Karriere-Kriterium entdeckt.