Foto: Artem Furman/Fotolia.comFührungsstärke
Manager lassen den Bauch entscheiden
Ferdinand Knauß, wiwo.de
Bauchgefühl und Austausch mit Kollegen dominieren Managemententscheidungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie.
Seit Frederick W. Taylor das "Scientific Management" begründete, und Betriebswirtschaft zur Wissenschaft erklärt wurde, hält sich hartnäckig die Legende von der Rationalisierbarkeit des Unternehmertums. Die irrationale Seite wirtschaftlichen Handelns kommt – notwendigerweise – in Lehrbüchern und MBA-Studiengängen kaum vor.
Vertrau Deinem Bauch, wird der BWL-Professor seinen Studenten kaum raten. Und doch tun es die meisten von ihnen dann später in der Praxis.
Das zeigt nun eine repräsentative Studie, bei der die Unternehmensberatung osb international im August 2012 insgesamt 600 Manager in leitender Position und 1500 Mitarbeiter in deutschen und österreichischen Unternehmen befragte.
Kein Geheimnis
Schlüsselfaktor bei strategischen Entscheidungen ist für 60 Prozent der insgesamt 600 befragten Führungskräfte in deutschen und österreichischen Firmen die Intuition und der Austausch mit Kollegen. "Vermutet haben wir dies schon länger", sagt Reinhart Nagel von osb. "Dennoch überrascht uns die offene Kommunikation darüber", so Nagel.
Die Umfrage zeigt, dass rationale Elemente wie beispielsweise Marktdaten als Entscheidungsgrundlage bei der Krisenbewältigung in Unternehmen erst an dritter Stelle stehen.
Autoritäre Entscheidungen sind passé
"Strategie wird zur gemeinsamen Führungsleistung – aus unserer Erfahrung sind jene Entscheidungen am robustesten, die im Managementteam kritisch auf den Prüfstand gestellt werden, ohne dass dabei die unternehmerische Intuition zu kurz kommt."
Die Ergebnisse zeigten, so Nagel, die Veränderung des Führungsstils in zunehmend instabilen Unternehmen und Wirtschaftssystemen. Der autoritär allein entscheidende Manager hat, so scheint es ausgedient.
"Das Management kann heute nicht mehr darauf bauen, das Unternehmen im Krisenfall per Handsteuerung im Gleichgewicht zu halten. Es scheint, als handelten Führungskräfte nun verstärkt nach einer Maxime, die Mitarbeiter und Kollegen einbezieht und das System mittels kontinuierlicher Innovation aus sich heraus stabilisiert."
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